Sonntag, 1. Februar 2015

16. Februar bis 03. März 1978

Kalendergeschichte zum Thema Entscheidung

16. Februar bis 3.März 1978
Zusammenfassung.

Renate ist besessen von ihrer Idee.
Gibt keine Ruhe mehr – damit.

Mein krankes Hirn auch nicht.
Meine Obsession vorm Einschlafen - mir vorzustellen wie es wäre. Schmiede Pläne, arbeite Vorgehensweisen aus – aber sachlich. Keine Erregung dabei. Kalt, berechnend. Bin Profi, kann nicht lieben, nur genießen und zerstören.

Nein, will es nicht wirklich, genieße nur den Traum davon. Vom weichen Körper der sich mir anvertraut. Aber auch dem Menschen, der dahinter steht.

Huch - Was soll das denn werden, wenn das Gerücht stimmt – das man vom Ersten nicht loskommt? Hab doch keine Ahnung davon. Dann bin ich doch der Erste.

Scheiße - böse Falle, nicht mit mir.
Panik!

Dann klebt sie bei mir, lässt nicht mehr los. Mein Ego beruhigt mich, will verwöhnt werden. Will das Opfer haben.

"Masse, nicht Klasse", fordert mein Ego von mir, den Griffel für die Strichliste in der Hand.

Eine Seele erobern, Vertrauen erleben, und - Lust bereiten. Das sind meine Motive, wenn ich die Pläne mache.

Es gibt so viele Frauen, die keine Lust auf Sex mehr verspüren – jedenfalls mit Männern. Nur weil irgendwelche Stümper ihnen mit ihrem Gerammel jede Freude und Spaß daran verdorben haben. Die blöden Kerle, die sich einfach nur an ihnen Befriedigen, anstatt auf ihre Bedürfnisse einzugehen.

Ihr soll es nicht so ergehen. Ich werde mich 'opfern', ihr zeigen das ES auch schön sein kann!

"Scheiß auf dich Ego. Du primitives Tier", schnauze ich ihn an, "Du kannst alle Anderen haben, die gehört mir".

Ich bin Profi, kenne alle Tricks. Bring sie alle zum Träumen oder Toben. Mit mir kann man sogar Lachen im Bett! Darüber, dabei – sogar über mich, egal. Hab lange mein Geld damit verdient. Bin kalt und aus Stein. Ein reißendes Tier nur.

Ich bin irre, sehe 'alte Bilder', stürze ab... scheiß kiffen!

Sorry, bin wieder da – also weiter.
Renate hat die arme Annegret irgendwie davon überzeugen können. Sie hat ihr vorgeschwärmt, was für ein einfühlsamer und zärtlicher Liebhaber ich bin. Die ideale Lösung für die Probleme! Hat ihr den Mund wässrig gemacht. Und DIE wollte es jetzt Tatsache machen! So ein Blödsinn! Ich werde Frauen nie verstehen – bis an mein Lebensende nicht, dabei habe ich mir wahrlich viel Mühe gegeben.

Ganz ehrlich mal - das ist doch einfach nur krank!
Nein, mir ist es ja recht, bin darauf eingestellt – sehne mich bereits danach. So ist das ja nicht. Nur - ich dachte immer das ICH verrückt bin - welch Irrtum. Dagegen bin ich doch normal!


Egal - Jetzt lernen wir uns besser kennen. 
Deswegen sitzen die beiden hier rum! Hab Kuchen gebacken, zur Feier des Tages – will Eindruck schinden. (Käsekuchen!)

Sogar sauber gemacht habe ich! Mit Fenster putzen, ja sicher! (typisch Weiber!)

Üben uns in Small Talk und Bla, Bla...
Beobachte Annegret, registriere ihre Stimmungen. Zeige mich von der friedlichen Seite. Bin nett, geradezu lieb. Gehe auf sie ein. Bin nicht dieses reißende Tier.

Und –
Ich mag sie, ihre schüchterne Art, diese scheuen Blicke mit denen sie mich mustert. Fühle mich zu ihr hingezogen. Irgendwas hat sie – eine Aura. Schalte meine Antenne auf aktiv - unbegreiflich,sie ist doch gar nicht mein Typ. Sie war noch öfter hier, jedoch nie allein - habe ihre Gegenwart immer sehr genossen.

Zu sehr.
Ich kann nicht lieben, will so was nicht fühlen.
Bin doch aus Stein und eiskalt. Bin doch der Profi, kalt und berechnend. SIE soll das Opfer sein, nicht ICH!

Morgen soll es losgehen. Ganz ehrlich?
Habe leichte Panik es zu versauen. An ihr kleben zu bleiben! Ich mag sie zu sehr, sollte sie wegjagen, will frei sein!

"Es ist krank", stimme ich mir zu. Aber falsch?

"Kann es falsch sein, wenn SIE selber es so will", kreischt mein Ego empört, hat Angst den Griffel für die Strichliste wieder weglegen zu müssen.

Und außerdem, was soll ich denn machen – ich mag sie, viel zu sehr - leider. Ausreden habe ich genug für mich gefunden und erfunden, warum ich es mitmache. Mal ehrlich, wenn Renate mich so anbettelt, und auch SIE selber es so will. Was kann ich da schon machen? Ich habe mich, eigentlich viel zu schnell, geschlagen gegeben und mich dazu bereit erklärt. 

Ich will meinen Traum davon ausleben.
Obwohl - eine Jungfrau – in meinem Bett?
Scheiße, ich habe doch keine Erfahrung damit. Eine Jungfrau, soll ja echt fies sein für die Frau – dem 'Hören Sagen' nach. Da muss ich mich schon ganz besonders ins Zeug legen, um ihr und mir erst mal die Angst, und dann auch noch die Lustlosigkeit auszutreiben.

Aber eigentlich ein geiler Gedanke.
Eine große Herausforderung, selbst für mich.

"Ja, mein armes krankes Hirn, dann lass dir man mal was einfallen", mache ich mir Mut.

"Ha, ich habe ja schon ganz andere Scheiße mitgemacht, wird schon schief gehen", grunzt mein Ego zufrieden, siegesgewiss.

  weiter mit: 03. März 1978, Freitag

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