Die Liebe und ihr Bruder Schmerz





Inhalt
  1. Der alte Teufel Liebeskummer.
  2. Der Jahrestag.
  3. Wie ein See an einem Sommertag.
  4. Eine andere Zeit.
  5. Endsequenz.
  6. Zu alt, und doch zu frisch.
  7. Zeit für Erinnerungen.
  8. Herzen zwangsgeräumt.
  9. Letters are written...
  10. Nichts, oder doch alles.
  11. Liebe, in Stein gemeißelt.
  12. Der Pfad der Liebe.
  13. Gedanken über die Lust.
  14. Abschied von CyberLove.
  15. Zu spät...
  16. Atemnot.
  17. Gestohlene Zeit.
  18. Bettgeflüster.
Impressum





Der alte Teufel Liebeskummer
Innerer Monolog zum Thema Liebe & Schmerz


Sonntag, 17.11 Uhr.
Ich liege immer noch im Bett, hilflos, willenlos und wieder fange ich an, an dich zu denken.
Ein breites Grinsen des Wahnsinns macht sich auf meinen schmalen und verbissenen Lippen breit.

Ich hätte so gerne
- dich auf dem Opferstein der Sehnsüchte und Hoffnungen zerstückelt,
- dein wertloses welkes Herz unserer beiden Dämonen geopfert,
- deinen Schädel gespalten, um nach deinem wahren ICH zu suchen,
- deine kalte wertlose Seele in meine Glaskugel gesperrt, um mich auf immer daran ergötzen  zu können.



Wenn meine Sehnsucht nach dir, so wie jetzt, übermächtig geworden wäre - hätte ich die Glaskugel geschüttelt. Kleine Flocken aus meinem Schmerz und Kummer hätten deine Seele dann umschwebt, so wie es vorher meine Gedanken lange Zeit machten.

Du, die einzige von Milliarden Menschen, die es wert gewesen war - 

meine tiefste Schwärze zu lieben.

Du, die einzige die geschafft hat, aus dem Sturz in meine Abgründe - 

einen Aufstieg zu machen.

Du, von der ich mir wünschte, dass du mir verfallen wärst … 

so sehr wünschte, dass ich daran zerbrochen bin.

Du, die du
- mir widerstanden hast.
- dich meiner erbarmt hast, meine Gedanken beflügelt,
- den Zerfall gebremst für viel zu kurze Zeit.
- mich dann in dieses Loch der Verdammnis gestürzt hast, höhnisch lachend und genießend.
- mir so dann endlich doch den Frieden schenktest, nach dem ich mich so lange vergeblich gesehnt habe.

Du, die nun in meinem Namen - auf der Suche nach unseren restlichen Splittern
- dein Leben vergeuden wirst.
- in meinem Namen weiter Furcht und Schrecken verbreiten wirst, unter den willig Liebenden.
- das nächste Opfer in dieser endlosen Kette der Verzweiflung werden wirst.

Gedenke Meiner in deiner größten Not, genieße bis dahin all meine Tränen, deinen Triumph.

Denn siehe …
ich war Herr über deine Träume, die Erfüllung all deiner Sehnsüchte und Hoffnungen, erschaffen in deiner Phantasie, getrieben von deinen Wünschen und Erwartungen.

… und wahrlich ich sage dir, die Hölle lebt einzig und allein in unserem Innern – 

von Geburt an!


Anmerkung:
Tischler sagt: "Ich hatte dich vor ihr gewarnt ... Nein, ich meinte nicht Clara, die war schon OK. Ich meinte: die Liebe! du Spinner".





Der Jahrestag
Erzählung zum Thema Leben &Tod


"Na ja, was hattest du denn auch anderes erwartet", schimpfte er leise mit sich selber. Seit mehr als zwanzig Jahren war es doch jedes Mal dasselbe gewesen. Stolz darauf, in all diesen Jahren niemals diesenTag vergessen zu haben, konnte er als Mann ja wohl sein. Er kannte genug Geschichten von Männern, die schon nach drei, vier Jahren anfingen den Jahrestag zu vergessen. Das würde ihm aber niemals passieren. Dafür liebte er diese Frau einfach zu sehr. Sie machte doch sein ganzes Leben und Handeln aus.

"Wofür sollte ich denn sonst wohl leben, wenn nicht für dich?" Bitter klang es und verhallte ungehört.

Keine Reaktion!
Wie immer. Betreten schaute er auf seine Schuhe. Er hatte sie sich extra wegen ihr gekauft, damals – zur Hochzeit, und trug sie auch nur an diesem besonderen Tag.

"Du weißt doch, ich würde es nie von dir verlangen. Aber du kennst doch meine Mutter, und ich will nicht, dass sie uns diesen Tag mit ihrem Gemecker kaputt macht. Kannst du denn wenigstens heute nicht mal dieTurnschuhe weglassen?", hatte sie ihn am Morgen des Hochzeitstages angebettelt.

Was konnte er schon gegen diesen Blick und diese Frau machen. Für sie würde er sich sogar seine geliebten langen Haare abschneiden lassen. Man gut das sie das nicht wusste, sonst hätte er wohl auch noch zum Friseur gemusst – und dafür wäre die Zeit zu knapp geworden. Keine Stunde hatte es gedauert, und er stand mit diesen Paar Halbschuhen in der Hand vor ihr. Er liebte diesen Glanz in ihren Augen den sie immer bekam, wenn er ihr einen besonderen Gefallen getan hatte.

Die Tränen liefen ihm einfach so aus den Augen, bahnten sich ihren Weg durch das faltige Gesicht und tropften klatschend auf die Regenjacke.

"Blöder Regen! Mitte Dezember, keine gute Zeit für so einen Tag. Aber das kann man sich eben nicht immer aussuchen", murmelte er vor sich hin, während er sich hastig und verstohlen die Tränen fortwischte. Er war doch ihr Held, und Männer weinen nun mal nicht – jedenfalls nicht wenn einer das sehen könnte! Unschlüssig drehte er die mitgebrachten Blumen in der Hand auf dem Rücken.

"Nun gut, ich geh dann mal wieder los, du hast mir ja doch nichts zu sagen – Oder?".

Keine Antwort mehr abwartend, stopfte er schnell die Blumen in die Vase, drehte sich wortlos um und machte sich auf den Weg.

"Aber bald, da gibt es hier eine große Fete! Fünfundzwanzig Jahre... Ha, das schaffe ich auch noch. Und dann werden wir es Krachen lassen! So richtig mit dem Silberschild und einem großen Eichenkranz! Jawohl", stieß er zornig dem kalten Dezemberwind entgegen.

Obwohl?!
Ach was, er würde die Friedhofsleitung schon davon überzeugen. Fünfundzwanzig Jahre! Wer könnte denn da schon nein sagen?

Jeden Hochzeitstag hatte er in mehr als zwanzig Jahren hier mit ihr verbracht. Selbst den Ersten schon. Man gut, dass sie wenigstens nicht hier zu Heiraten brauchten – damals!

Quietschen fiel das große eiserne Tor hinter ihm zu, und der Lärm der Stadt tobte wieder um ihn herum.




Wie ein See an einem Sommertag
Bild zum Thema Schmerz


Ruhig und spiegelglatt, wie ein See an einem Sommertag, liegen meine Gedanken mir zu Füßen. Wie die Wolken in dem See, spiegeln sich einzelne Erinnerungen in den friedlich daliegenden Gedanken.

Urplötzlich, als würde die Sonne vom Himmel herab in den See stürzen, überfällst du mich in meinen Erinnerungen. Wild und unkontrolliert stürzen meine Gedanken in alle Richtungen auseinander.

Schmerz, unsäglicher Schmerz spritzt aus meiner Gelassenheit empor, überzieht meinen gesamten Körper mit einem feinen Nebel, tausend Nadelstiche gleich. Immer dichter werdend zieht dieser Nebel, der Schleier aus Schmerz, sich um mich herum zusammen, bildet auf meiner ungeschützten Haut stetig wachsendeTropfen, welche dann direkt in mein Herz rollen.

Ungestüm brechen die aufgepeitschten Einzelheiten aus der Vergangenheit auf mich ein, Welle für Welle. Tränen fangen an zu fließen, suchen sich einen Weg in mein Herz, um den entstandenen Flächenbrand der Gefühle zu löschen.

Langsam, aber stetig, flauen die Wellen der Verzweiflung ab, und der See der Gedanken beginnt wieder zu einem Spiegel zu werden.

Einzig die Spuren der Tränen im Gesicht bezeugen noch den Ausbruch der Elemente, denn... ruhig und spiegelglatt, wie ein See an einem Sommertag, liegen meine Gedanken mir wieder zu Füßen.




Eine andere Zeit
Innerer Monolog zum Thema Resignation


Es kommt:
eine andere Zeit,
ein anderer Tag,
und dann:
deine Art zu gehen!

Eine andere Zeit:

Es ist schrecklich rücksichtsvoll, noch an mich zu denken. Ich fühle mich dir deswegen sehr verpflichtet. Ich will es aber dennoch klar stellen, dass ich HIER nicht wirklich bin.

Und doch... Ich bin dankbar.
Mir macht es nichts aus, wenn die Sonne nicht scheint, und es macht mir auch nichts aus, wenn du mir nicht zuhörst.

Ha,
es macht mir erstrecht nichts aus, wenn ich dir auf die Nerven gehe!

Du hast mich verlassen - eines Tages,
hattest keine Zeit mehr dich um mich zu kümmern,
in deinem falschen Selbstmitleid.

Ein anderer Tag:

In meinem Garten lieben sich Gänseblümchen innig, aber das ist mir egal, denn ich muss meine Trauer besiegen. So mache ich mich also auf ins Trauerland, doch den ganzen Weg dorthin lächele ich. Der Mond geht auf, während ich untergehe... untergehe, um mich zu [er]holen.

Jeder sieht, dass ich nicht da bin.
Hier macht ein anderer auf, denn ich bin untergegangen... 




Liebste,
ich wusste nie,
dass der Mond so groß sein kann,
genauso,
wie ich nie wusste,
dass der Mond so traurig sein kann! 



Übrigens:
Das Meer ist nicht blau, höchstens graublau, aber eher grün...

Und:
ich liebte dich, eine Königin...


Deine Art zu gehen!

Hmm...
Was zum Teufel genau, ist dein Schmerz?
WAS GENAU, war dein Traum?

Meiner:
Ich saß auf einem Zaun.
Meine Schwester warf Steine, wohl in der Hoffnung,
dass sie mich trifft – nur, das weiß ich nicht.

Aber:
Wenn sie getroffen hätte,
hätte ich dann so gelitten wie jetzt, während ich zugrunde gehe?

Ach so...
Sagte ich schon: Ich werde nur noch im Winter lieben? 


***

Ich frage mich gerade: Wer hat MIR je etwas geschrieben?




Endsequenz
Einakter zum Thema Zuhören


...sie standen dicht voreinander, aber ihre Blicke wagten sich kaum zu begegnen. Nach längerem Schweigen fragte sie ihn: "Liebst du mich noch?"

Mit großen Augen stand sie da, wartend auf seine Antwort, auf seine Sicht der Dinge. Verunsichert schaute sie, voller Angst vor Enttäuschung oder Verletzung.

Er atmete schwer durch.



"Ich kann dir deine Frage leider nicht mit einem einfachen 'JA' oder 'NEIN' beantworten", entgegnete er bedrückt. Ihre Augen blickten irritiert hin und her, konnten seinem Blick nicht standhalten. "Ich möchte gerne etwas mehr dazu sagen", fuhr er sanft fort, und versuchte dabei ihren Blick wieder einzufangen.

Doch sie starrte stur nach unten, als würde sie den Boden studieren, und begann mit klirrender Stimme loszureden: "Ich verstehe schon, es wäre ja auch zu schön gewesen ... ich dachte ja immer, du stehst zu mir - egal was kommt. Damals, als wir uns ...", ergoss sich ihre Flut von längst aufgebrauchten Vorwürfen über ihn.

Traurig senkte er seinen Kopf. Ihre Stimme hörte er zwar, doch ihre Worte verloren jeglichen Sinn, da sie ihn nicht mehr wirklich erreichten. Als es endlich still wurde, hob er den Kopf und schaute ihr direkt in die Augen.

"Du weißt schon, dass ich Menschen schätze, die auch mal einfach nur abwarten und zuhören können", winkte er müde ab, drehte sich mit gesenktem Kopf und hängenden Schultern um, und ging fort... mit all den Gedanken und Gefühlen, die er ihr doch mitteilen wollte.


Anmerkung:
Reden ist Trennung, Schweigen ist Freiheit.







Zu alt, und doch zu frisch
Innerer Monolog zum Thema Liebe und Tod


Meine Gedanken sind weit weg, außer Kontrolle, im freien Fall sozusagen.

Plötzlich stehst du vor meinem geistigen Auge.
Jahre sind vergangen, doch es macht mir immer noch Angst vor dir zu stehen, so weit weg, und im nächsten Moment so unvermittelt nah. Doch es fehlt alles an dir, alles was dich je ausmachte, und meine Angst dich zu sehen steht mir ins Gesicht geschrieben.

Soll ich weinen, oder lachen?
Was sage ich, oder schweige ich besser nur, begierig auf deine Wahrheiten hoffend? Tanzen und hocherfreut zu sein, das hättest du von mir erwarten können, jedoch... es ist zu alt, und doch immer noch zu frisch - wider erwarten.

Mich erwartet doch nur dir erneut ein schmerzliches 'auf Wiedersehen' zu sagen, und das steigert meine Angst nur noch mehr.

Du lebst nicht!
Nicht hier, nicht einmal auf dieser Welt, erstrecht nicht in dieser Zeit, sondern nur in meiner Erinnerung. Ich kann nicht Lügen – denn was erwartet mich noch von dir?

Nur diese ungewisse Angst...
und die Hoffnungslosigkeit deines verlorenen Lebens.







Zeit für Erinnerungen
Lehrstück zum Thema Besessenheit


Zeit
verdrängt nicht die Vergangenheit,
Erinnerungen
bleiben an dir kleben.

Die Augen wie ausgetrocknet, der Schmerz versteckt... dahinter.

"...denn ich will mich nicht scheiden lassen! Ich liebe dich...", stöhnt er auf, "Und ich lasse es auch nicht zu, dass du dich scheiden lässt. Egal, wie du darüber denkst". Dann küsst er sie schnell, bevor sie etwas sagen kann, greift mit beiden Händen nach ihrem Hals und schaut ihr dabei verzweifelt in die Augen. "Du weißt nicht, wie viel Überwindung es mich kostet... ich habe bis zuletzt gehofft, aber bei Gott, ich lasse dich nicht mehr los...".

Gefühle
ergießen sich über dich,
und
deine Schuld ist schon besiegelt!

Tränen wollten nicht fließen, aber jetzt... auf einmal kommen sie.







Herzen zwangsgeräumt
Szene zum Thema Abschied


"...nicht weinen, was muss sein – das passiert", versuche sie in meinem holprigen Schwedisch zu beruhigen.

Ihren grün-braunen Augen, die denen eines Wolfes ähneln, entspringen Tränen die salzig und schwer auf Ihr Sweatshirt, auf dem in silbernen Lettern 'Last Day in Paradies' geschrieben steht, tropfen. Fahrig fährt sie sich durch die dunkelbraunen Haare, stammelt irgendetwas so schnell in Ihrer Sprache, sodas ich wieder mal nur die Hälfte verstehe.

"Kannst du sprechen etwas langsamer?".

Sie bemüht sich langsamer zu sprechen; mir wird bewusst, was geschieht. Ich muss unwillkürlich den Kopf schütteln, Wut kommt in mir auf. Nicht auf sie, sondern auf mich gemeinen und egoistischen Kerl.

Sie spürte meine Anteilnahme, schluchzt hoffnungsvoll auf... Wörter prasseln auf mich wie Regentropfen ein, mein Verstand wird völlig durchnässt. Ich möchte alles aufsaugen, doch meine Haut wird dabei runzelig...

Ich sehe nur noch Wasser vor meinen Augen, Tränen von dieser Frau in ihrer Unvernunft, doch mein Kurs bleibt statisch, für mich korrekt.

Sie stürmt unvermindert auf mich ein, mit ihren Schmerz, Betteln, Weinen, ihren Sehnsüchten, ihren Träumen und ihren Ängsten, um meinem Entschluss zu kippen.

Lange war ich stark, doch langsam krümme ich mich unter unseren Gefühlen, zwinge mich mit leeren Worthülsen zu ihr zu sprechen - denn wo stehe ich jetzt?

Keine Arbeit, kaum genug zum Leben,
ein Fremder unter Freunden...
fern der Heimat, in einem fremden Land.

Schreien könnte ich vor Schmerzen, bettelnd meinen Sehnsüchten nachgeben, auf das meine Träume sich erfüllen, meine Ängste sich auflösen, als ich die Tür endgültig hinter mir schließe.

für Annika...


Anmerkung:
Nachtrag zu: 'Das Tagebuch von 1978'







Letters are written...
Brief zum Thema Liebe und Freundschaft


Hej Kleines,
ich weiß nicht ob es gut ist für Dich, und habe auch keine Ahnung ob es gut für mich ist. Aber es muss endlich mal raus, und wem sollte ich es denn sonst schreiben, wenn nicht Dir? Jetzt wo Du weit weg bist, kannst Du mich wenigstens nicht schlagen oder anschreien. Dein gehässiges Lachen oder verletztes Weinen kann ich auch nicht hören.

Ich hoffe, das Du mich nicht dafür hassen wirst, aber da ist etwas in mir das mich auffrisst. Ich bin todtraurig darüber, dass ich es nicht in den Griff bekomme. Glaube mir das ich es ernsthaft versucht habe, und auch weiter versuchen werde!

Kennst Du doch bestimmt auch
- dieses absolut todtraurig sein, diese Verzweiflung, weil man sich nur im Kreis dreht,
- diese Angst, weil man weiß das es falsch ist,
- dieses nervöses Kribbeln im Bauch,
- dieses jauchzend und grinsend über den Wolken schweben,
- diese Wärme, die einen bei den Gedanken durchzieht,
- dieses... wenn man an jemand bestimmten denkt!

Das es einfach nicht wieder aufhören will! Verdammt noch mal...
Wochenlang leiden, für ein paar kurze Stunden Wohlfühlen und Glück. Die Gewissheit der Unmöglichkeit... und doch immer diese dumme Hoffnung auf ein Wunder.

Dabei sollte es doch nie so sein, wie es, warum auch immer, für mich geworden ist!
Ganz plötzlich kam es – von einer Sekunde zur anderen. Die Erkenntnis, dass es mehr als 'Freunde sein' ist – mehr als das 'normale' jemand mögen. Und diese Unruhe - die Angst zu weit zu gehen, mich zu verraten.

Ich will das nicht mehr... ich hasse die Liebe, sie tut einem nur weh.

Keiner weiß es, keiner ahnt es – und keiner soll es merken.

Ich in so beschissen verliebt...
ewig lange schon, und es wird einfach nicht besser...

Es will einfach nicht aufhören, trotz heftiger Gegenwehr.

Aber das ist mein Problem.
Ich wollte Dir nur zeigen, dass es nicht nur Dir so geht... mit dieser scheiß Liebe... Verzeih mir den Ausbruch, und lass es Dir jetzt endlich gut gehen. Es musste mal raus, und wann denn sonst, wenn nicht jetzt - wo Du so weit weg von mir bist.

Der beste Zeitpunkt also! Obwohl...
Ich wäre wirklich gerne mit Dir zusammen gefahren, und hätte aus Versehen fast JA gesagt. Aber es geht beim besten Willen nicht, sagt meine Vernunft. Ich habe Angst – mich an Dich zu verraten und Dir damit weh zu tun, das ist der wahre Grund.

Dir so lange so nahe zu sein, und dann so zu tun, als wenn nichts wäre - da würde ich sterben...

Dich oder Deine Freundschaft verlieren kann und will ich nicht... nicht so und nicht deshalb jedenfalls... Wenn überhaupt, dann nur an Deine Zukunft...

Sorry, nicht böse sein. 

Ich bleibe wie und was auch immer ich für Dich bin – keine Angst... Wenn Du diesen blöden Brief weggeworfen hast, bin ich bestimmt schon wieder 'normal drauf' und Dein strahlender Held...

Dein aller, allerbester Freund.

Anmerkung:
gewidmet...






Nichts, oder doch alles
Referat zum Thema Gefühle


Sie ist ein Nichts!
Aber ein Nichts, dass sich das Nichts nicht anmerken lässt. Bar jeder Regung und unerwartet schleicht sie sich an, nimmt dich vollkommen in ihren Besitz.

Und du?
Du gehst allzu willig in ihr auf.

Darauf hat sie nur gewartet! 

Sie, in ihrem allumfassenden Nichts, bläht sich dann auf, füllt deine Welt bis über deinen Horizont hinaus aus. Eine Zeit lang erfreut ihr euch stark aneinander, wollt das bei jeder Gelegenheit sogar wiederholen, könnt euch ein Leben ohne einander nicht mehr vorstellen.

Denn so ist sie, die Liebe.
Sie liebt die Liebenden, denn denen kann sie am meisten weh tun.

Sie lässt sich Zeit, wird sie doch allzu oft und vieler Orts verzweifelt gesucht. Doch dann ist sie jäh da, umschmeichelt und verblendet dich, macht dich zur ihrer willigen Beute.

Sie spielt mit dir ihr Jahrtausend altes grausames Spiel, dabei immer schon auf der Suche nach einem besser geeigneten Opfer, als du es ihr erscheinst.

Eine Rose spendet sie dir zum Abschied, eine die einen süßlichen Duft verströmt der dir Trost spenden und das Versprechen der Rückkehr vermitteln soll, doch dir stehen die puren Schmerzen ins Gesicht geschrieben.

"Ich liebte die Liebe zu Tode! Alles was mir bleibt, ist ihr Nichts", so dein letzter Gedanke.

Liebe verlangt, Liebe stellt Bedingungen, Liebe erobert...
Liebe gibt sich nicht mit Brosamen zufrieden.




Liebe, in Stein gemeißelt
Dokumentarstück zum Thema Schaffenskraft


Betrachtend und zustechend, das Stecheisen fest in der Hand, möchtest du mir deine Liebe in den weichen Stein bannen. Liebevoll achtest du auf die fallenden Splitter genauso sorgsam, wie auf die entstehenden Kurven, die sich langsam unter deinen Händen aus dem Stein hervorschälen.

Nach einiger Zeit wirken deine Hände und Beine wie Blei, der Rücken schmerzt. Du setzt dich hin, um zu verschnaufen, um neue Kraft zu sammeln.

Weiter geht es...
Auch für uns Betrachter dieser Szene wird eine Frau, die einen Mann von hinten liebevoll umfasst, langsam ersichtlich. Dein Schweiß tropft auf den Stein, bloß nicht zu viel abnehmen. Der Ballen der Hand schwitzt, jetzt bloß keinen Fehler mehr machen, zu lange schon hast du daran gearbeitet.

Jetzt noch die Augen, der Bart, dann ein wenig noch die Proportionen korrigieren - der letzte Schliff. Dann bist du fertig.

Du bist die erste Frau in meinem Leben...
die unsere Liebe - nicht nur sprichwörtlich - in Stein gemeißelt hat...


Anmerkung:
siehe Bild!








Der Pfad der Liebe
Epos zum Thema Du und Ich



Grün.
So ein leuchtendes Grün,
wie man es selten sieht.
Wie frisches Laub an den Ästen, im Frühling.
Wenn die Knospen aufbrechen.
Die ersten zarten Blätter sich der wärmenden Sonne entgegenstrecken.
Dieses Grün.

Du.
Nur deine Augen konnten das sein,
dieses leuchtende Grün.
Nur du konntest den Weg zu mir finden,
keiner sonst kannte mein Versteck.
Allein du hattest den Plan,
auf dem der geheime Weg eingezeichnet war.
Der Pfad der Liebe.

Riesig.
Direkt über mir sind sie,
deine grünen Augen.
Blicken mir direkt in meine schwarze Seele,
fegen alle Zweifel beiseite.
Wühlen mich auf, brennen sich ein.
Zerren mein best gehütetes Geheimnis ans Licht.

Klar.
So klar und rein,
wie selten zuvor gesehen, dieser Blick von dir.
Keine Fragen, keine Zweifel, und warm.
So warm dieser Blick,
direkt von deinem Herzen kommt er, voller Liebe.
Deine Liebe, vor der ich zu flüchten versuchte.

Blau.
Kalt und blau, meine Augen.
Verschmelzen mit deinem Grün, so zart.
Gehen eine unzertrennliche Verbindung ein.
Farben vermischen sich,
Gefühle verschmelzen in der Unendlichkeit,
ergeben ein Ganzes, etwas völlig Neues.

Grau.
Ein helles Grau bliebt mir nur, als ich erwache.
Dein grün hat Besitz von mir ergriffen.
Mich für immer verändert.
Hat mein kaltes blau auch dich verändert?
Sind sie jetzt auch so hell und grau wie meine,
diese herrlich grünen Augen?


Anmerkung:
nun ja - mir war danach,
und wer nie 'ver-liebt' war, der werfe den ersten Stein...







Gedanken über die Lust
Ballade zum Thema Entwicklung


Einfach nur Lust - ohne Gefühle?
Körper verschmolzen – in Leidenschaft?
Ohne sich dabei doch zu verlieben,
dazu fehlt den meisten einfach die Kraft!

Die Nähe, das Gefühl und die Leidenschaft -
der Blick, der Geruch, sowie der Geschmack,
wenn man sich in den Armen liegt -
völlig schutzlos und nackt sich dem Anderen hingibt.

Wenn zwei Körper dann zu einem verschmelzen -
Gefühle und Hormone den Verstand umwälzen,
dann sagt man Dinge, so wie sie dann scheinen -
egal, ob wir das dann auch ehrlich so meinen!

Dann kommt dieser Satz, der die Menschen zerstört -
die Forderung nach Kontrolle bleibt grad ungehört,
es ist dieses Leuchten in dem Gesicht -
die Augen die glühen, und man fürchtet sich nicht!

Spricht Worte - die durch den Kopf dann schwirren,
da Hormone den klaren Verstand verwirren.

"Ich liebe dich" - der kleine Satz,
meist begleitet von Worten wie 'mein Schatz' -
der kommt dann schon nach kurzer Zeit,
in der Hoffnung das der Andere für immer bleibt.

Zusammen essen, schlafen, trinken -
in eine neue Welt versinken,
ein neuer Weg in Zweisamkeit -
raus aus der alten Einsamkeit!

Doch viele Tage und Nächte später -
wenn Leidenschaft – dir geraubt deine Kraft,
wenn aus Lust nur neuer Frust entsteht -
und man einsieht, dass es so nicht weiter geht.

Ein Akt eben nur -
so ganz ohne Liebe,
wie essen und trinken -
als Erfüllung der Triebe.

Vorbei sind sie dann, und für unwert befunden -
vergessen die Pläne und schöne Stunden.
Lustlosigkeit macht sich jetzt breit -
wenn ihr zusammen beim Liebesakt seid.

Meist fängt es völlig harmlos an,
ob man sich für den anderen nicht ändern kann?
Man versucht sich so die Lust zu erhalten -
oder besser, sie mühsam nach Plan zu verwalten.

Wenn du es machst, so wie ich es will -
dann halte ich weiter für dich still,
dann sehe ich auch keinen anderen an -
obwohl ich es eigentlich nicht mehr kann!


So schleicht sich das Ende ins so traute Leben -
man konnte dem Anderen nicht genug geben.

Die Lust ist verflogen -
es wird sich betrogen!

Die Lügen, die wachsen einem über den Kopf -
man packt die Gelegenheit dann beim Schopf,
die ein anderer Mensch einem zu bieten scheint -
egal, ob der Partner leidet und weint.

Nur aus Lust und purer Leidenschaft -
suchst du bei neuen Partnern die Kraft,
die seine Lust dir einmal gab -
vor ewigen langen Zeiten...

So vergehen die Jahre - für die meisten Paare!

Auf der Suche nach Lust - ohne Frust und Liebe,
und in der Hoffnung, dass sie diesmal doch bliebe -
die Lust, die Leidenschaft - und bitte auch –

- die Liebe [?]


Anmerkung:
sorry für den Erguss, 

aber das hat sich selbst geschrieben,
und nicht ich -
sowas könnte ich gar nicht,
das stand plötzlich einfach so vor mir auf dem Papier...







Abschied von CyberLove
Dokumentation zum Thema Sinnlosigkeit


Liebe .........,
leider kann und darf ich bei dir nicht das sein, was ich für dich sein könnte und wollte. Wir hätten alles für uns sein können, in dieser anderen Welt, im digitalen Universum. Zwei freie Geister nur, kein Status, kein Alter, keine Einschränkungen durch gesellschaftliche Normen, keine Entfernungen zu groß.

Es ist zu ungewohnt für dich, so in der reinen Gefühls- und Gedankenwelt, dir fehlt der Partner an der Seite, an den man sich festhalten kann, den man fassen kann.

Aber mich gibt es nicht im realen Leben, niemals – für niemanden!

Ich bin nicht traurig, nicht böse, nicht enttäuscht – nur unglücklich drüber. Eine mögliche Kombination von anderen Welten ist gescheitert, mehr nicht. Ich hoffe, dass du mich als eine besondere Erfahrung für dich ganz weit hinten in deinen Kopf, Herz, Seele abspeicherst – mich nicht ganz vergisst.

Ich bin eben so ganz anders – wie ich dir schon immer sagte.
Ich kenne eben nur noch die 'anderen Welten und Arten des Seins', habe mich frei gemacht von allen alten Zwängen. Bin einfach nur noch ein Gedanke, eine Möglichkeit – nicht mehr. Körperlos - ein Traum nur, ein Wagnis ohne Risiko, ohne Schranken, ohne Überlegungen, ohne Hemmungen.

Nicht eingeengt durch die Stacheldrahtzäune der Vernunft. Nicht fassbar mit dem normalen Verstand und der allgemeinen Moral. Der reine Wahnsinn(?) eben, nach normalen Maßstäben gemessen. Gegen alle Konventionen Bewusstsein überwinden, Traumwelten erleben, Parallelwelten entdecken.

Geisterwelten für freie Geister nur.
Der freie Geist der Möglichkeiten - der alles möglich macht.
Ein Traum, der nur ohne Angst und Vernunft gelingt. Der Möglichkeit ausgeliefert - unmögliches möglich werden zu lassen. Dem Vertrauen auf die Möglichkeiten eines erweiterten Bewusstsein geschuldet.

Kein wenn und aber, kein wozu und warum, kein wann und wo - loslassen und treiben, alles aussprechen, alles denken, alles wagen. Von Gefühlen und Instinkten geleitet, nichts - und doch alles wie echt erleben. Der Kraft der Phantasie den Aufbau von möglichen Welten bestimmen lassen.

Dem Alltag die graue Maske abreißen, die Farbpalette des Geistes gierig verschlingen.

Nicht 'SEIN', sondern 'SEIN KÖNNEN'...
Nicht 'LEBEN', sondern 'SICH ERLEBEN LASSEN'...

So der Traum und mein Leben. Das, was man für den anderen sein kann, wenn man die Möglichkeit der Zwischenwelten nutzt. Einfach sich fallen lassen – und darauf vertrauen sicher aufgefangen zu werden.

Nicht mehr – aber erst recht nicht weniger.

Deine empfindsame und ahnende Seele hätte nur siegen müssen über deine Vernunft, alles war möglich für uns... Wir sind letztlich nur Splitter einer einsamen Seele, die vor Ewigkeiten im Universum zerbarst.

Die Brücke in diese Welt – freie Gefühle, treiben, schweben, träumen...
...loslassen eben.

Ich bleibe frei, treibe wohin auch immer – brauche keine Ziele, nur Träume. Ob ich dich gebraucht hätte? – zum Träumen ja, unbedingt - zum Leben nein...

Ob du mich gebraucht hättest – keine Ahnung, denk du darüber nach... wenn du dich traust und dein Verstand mal Ruhe gibt. Spiel wieder dein Schauspiel nach außen weiter, erfolgreich - wie ich für dich hoffe.

Und wir beide?
Irgendwann, irgendwo, irgendwie – werden alle Splitter wieder zusammenfinden, so steht es geschrieben, ist unausweichlich, ist halt ein Ur-Gesetz. Obwohl - zu wenige von uns sind in diesem Sonnensystem übrig geblieben, schau dich doch um.

Egal - wir sehen uns spätestens dann wieder.


Anmerkung:
Abspann: es gingen noch endlos viele eMails ein, die aber nie beantwortet wurden. Nach Liebes-Mails kamen Sehnsuchts-Mails, nach Sehnsuchts-Mails kam Hass-Mails und Beschimpfungs-Mails, und so dauerte es noch mehr als ein Jahr, bis endlich wieder Ruhe einkehrte.






Zu spät...
Innerer Monolog zum Thema Ignoranz


Bitter und schwer lasten deine Worte immer noch auf mir, erdrücken mich mit ihrer Wucht. Hart und ehrlich waren sie, spiegelten dein ganzes Leid.

Hätte ich bloß rechtzeitig deine Gefühle in der Luft zerrissen, die Einzelteile dann in meiner Schatulle der Erinnerungen bewahrt, mich so deiner Gefühle für immer bemächtigt.

Tränen des Selbstmitleids fließen aus meinen längst erloschenen Augen. Aufrichtig, nach Verständnis lechzend, schreie ich mein Leid hinaus.

Ich wollte dich lieben,
während dir das Blut in den Adern langsam gefror.

Ich wollte dich halten,
während dein Gesicht die Farbe wechselte, langsam die vornehme Blässe des Todes annahm.

Doch ich war nicht da,
bin an deiner Kälte dann zerbrochen, für immer in meinem Wahn verloren gegangen.







Atemnot
Szene zum Thema Leidenschaft


Ich schaue auf deine Hände, Nervosität liegt schwer im Raum... angespannt sehe ich nur dich. Nichts stört unsere Zweisamkeit. Ich habe nur noch Augen für dein Lächeln, das so erwartungsvoll ist. Rauschend frisst sich das Blut durch meine Adern.

Das Lied, das gerade läuft nervt, will einfach nicht in diese Stimmung passen. Keine Lust aufzuhören, etwas anderes anzumachen, nur noch dich im Sinn.

Stürmisch küsse ich dich...
wild, verzehrend, mir dabei deine Seele einverleibend.

Nervös flimmern deine Augen, Ohnmacht droht...
meine Liebe erzeugt Not, bringt dich fast um.

Ich kratze mich verlegen am Kopf.

"Du stiehlst mir die Atemluft", keuchst du mich an.





Gestohlene Zeit
Tagebuch zum Thema Ausbrechen


Du gehst mit dem Partner - den du liebst - einige Zeit deines Lebens durch diese Welt. 

Ihr erlebt wunderbare Stunden, und die Welt meint es besonders gut mit euch. Der graue Himmel ist aufgerissen, und die Sonne strahlt mit euch um die Wette. Die Vögel singen scheinbar besonders laut, damit ihr sie auch hören könnt, und die Pflanzen zeigen ihre schönsten Blüten und Blätter, damit ihr sie besser sehen könnt. Menschen schauen euch mit ein wenig Neid in den Augen, über soviel Glück, nach. Ihr genießt die Stunden, seid glücklich und unbeschwert, Kindern gleich. Man spricht euch an, unterhält sich mit euch, wünscht euch weiterhin alles Glück der Erde.

Dann aber ist die schöne Zeit wieder um, und jeder muss seinen Weg gehen. Es war nur gestohlene Zeit. Die Zeit, die ihr vor dem Ehepartner und den Gesetzten der Gesellschaft davongelaufen seid, und die eigentlich ihm gehört. Und wie Diebe auch, versucht ihr eure Spuren zu verwischen, damit keiner merkt wie es um euch steht ... denn Diebstahl wird hart bestraft!


Anmerkung:
für 'meine' Gerda...





Bettgeflüster
Cut-Up zum Thema Liebe und Sex


"Liebst du mich?", presste sie mühsam unter seinem schweißnassen Körper hervor. Verwundert stützte er sich auf seinen Armen auf, und schaute ihr ins Gesicht.

"Ja was meinst du denn, was ich hier die ganze Zeit mache? Leistungsport?".

Ein breites Grinsen huschte dabei über sein Gesicht.
Na ja - sollte sie mal wieder Recht behalten, mit ihrer Behauptung: 'das er nie ernst bleiben könne'. Aber was hatte sie denn als Antwort von ihm erwartet, in so einer Situation?

Jeder Mann würde ihr jetzt alles sagen und versprechen...
Sogar von ewiger Liebe reden!

Er nicht - er würde, wie immer, diese Falle geschickt umgehen, vom Thema...





Impressum
Tag der Veröffentlichung: 18.03.2014
Alle Rechte vorbehalten

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