Samstag, 21. Juli 2018

Intensiv-Station.
Reportage zum Thema Selbstbestimmung.





Alles still, nichts stört mehr ...
Nur noch Leere, vorwurfsvolle, hämische Leere.

Etwas bedroht mich, ich schwitze.
Was strömt da in mich rein, zum Teufel was ...

Dann friedliche Leere.
So unverhofft, jedoch zugleich so erlösend.
Alles wird ruhig, beruhigt sich in mir.

Nein, nicht schon wieder.
Lasst mich!
Diese Leere war so befreiend, so wohltuend.

Ich höre etwas.
Sie reden auf mich ein.
Bin ich wohl doch nicht tot.
Aber ich verstehe nichts.
Irgendein Kauderwelsch, medizinische Begriffe?

Was wollen die hier?

"Lasst mich in Ruhe", will ich schreien.
Doch nichts geschieht.
Wo ist meine Stimme?
Nichts, nur ein Krächzen.
Kann die Augen nicht öffnen, bleischwere Lider.
Fast tut es schon weh.

Anscheinend sind weg, diese Menschen?
Bin scheinbar allein, höre nichts mehr.

Endlich!

Da, irgendwas piepst ... im Takt wie mein Herz.
Als würden sie kämpfen.
Irgendwie kurios, schon witzig.
Meine Mundwinkel verziehen sich.
Nach oben, zum Grinsen ...

Irgendwoher Tageslicht, matt.
Ein Kopf über mir, menschliche Augen.
Ich schreie auf, voller Angst:

"Was habe ich euch getan?".

Mein Leben, meine Entscheidung.
Mein Wille, mein Tod!